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Illustrazione: Jon Bischoff

Gemeinden im Bergell

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Prisca Roth

korporativ denken

genossenschaftlich organisieren

feudal handeln

Die Bergeller Gemeinden und ihre Praktiken im Bergell des 14.–16. Jahrhunderts

Chronos Verlag, Zürich 2018

Dieses Buch, Ende 2018 erscheinen, ist das Resultat einer über mehrere Jahre andauernden Recherche, welche das Institut für Kulturforschung Graubünden (ikg) der Historikerin Prisca Roth aufgetragen hat.

Die Studie behandelt die Geschichte der Gemeinde und Gemein-defortbildung im südbündnerischen Bergell im Spätmittelalter und zu Beginn der Neuzeit. Die empirische Basis besteht aus einem – für die Schweiz – klar überdurchschnittlichen Quellenbestand aus Notariats-protokollbüchern, Notariats- und Siegelurkunden, Statuten und weiteren Dokumenten. Die Dichte dieses Bestandes weist auf die Nähe zum ober-italienischen Raum hin, wo Urbanisierung und Ver-schriftlichung historisch früh einsetzten. Die Zielsetzung der Arbeit bestand darin, auszuleuchten, welche kommunalen Organisations-formen es im ausgehenden Mittelalter im Bergell gab, wie diese funktionierten, von welchen Akteuren sie wie genutzt wurden und wie sie Formen der politischen Partizipation, der genossenschaftlichen Nutzung von Ressourcen und der Organisation des Lebens im Dorf und im Tal strukturierten.

Diese historische Untersuchung ist ein Grundlagewerk für das Bergell im Übergang vom Spätmittelalter in die Frühe Neuzeit. Darüber hinaus liefert das Buch aber auch eine Reihe von relevanten inhaltlichen Beiträgen zur bündnerischen, schweizerischen, alpinen und allge-meinen Geschichte des 14. bis 16 Jahrhunderts. Es rückt zudem das Bergell in ein besonders interessantes Licht: Ein aus heutiger Sicht als Randregion verstandenes Tal erhält mit dieser Studie einen Platz mittendrin im europäischen Geschehen – als Brennpunkt zwischen Konstanz und Milano, Basel und Venezia, Hall und Genf. Das Konzept Süd – Nord greift hier für einmal zu kurz und an dessen Stelle drängt sich die Vorstellung der verbindenden Alpen, der Bergen, die nicht trennen, sondern die den Handel, den Austausch für die Talbevölkerung gewinnbringend umsetzen lassen.

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